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Zeit zum Wechseln?
Eure Hebamme wird den ersten Windelwechsel mit dir und deiner Partnerin durchsprechen, den Rest lernt ihr nach und nach. Glücklicherweise wirst du mit etwas Vorbereitung und kontinuierlicher Übung (bis zu 12-mal pro Tag) bald zur Windelwechsel-Experte.
Wechseln einer Windel
1. Wasche deine Hände mit Seife und warmem Wasser.
2. Lege dein Baby auf eine weiche, sichere, wasserfeste Unterlage und entferne die Kleider.
3. Öffne die dreckige Windel. Halte die Beine deines Babys nach oben und reinige die Stelle mit feuchter Baumwollwatte oder Feuchttüchern. Gründlich trocknen.
4. Schiebe die dreckige Windel ausser Reichweite deines Babys und ersetze sie durch eine frische Windel.
5. Ziehe die Vorderseite der Windel nach oben und befestige die Klebestreifen.
6. Um die Nabelschnur auszusparen, befestige die Klebestreifen etwas tiefer und klappe die Vorderseite der Windel nach unten.
7. Rolle die dreckige Windel ein und nutze die Klebestreifen, um sie ordentlich einzupacken.
8. Ziehe dein Baby wieder an.
9. Wirf die Windel in einem Einwegbeutel in den Müll und wasche deine Hände.
Wickelstationen
Wenn es darum geht, Windeln zu wechseln, ist die Vorbereitung das A und O. Eine gut ausgestattete Wickelstation macht einen sehr deutlichen Unterschied. Du benötigst keine ausgefallene Ausrüstung, doch du solltest sicher sein, dass du alles Wichtige bereits vor dem Wechseln der Windel zur Hand hast, damit es nicht zu chaotisch wird.
Wo sollte ich Windeln wechseln?
Sobald ihr wieder zu Hause seid, könnt ihr überall in eurem Haus eine Wickelstation aufbauen. Ein Wickeltisch ist in der ersten Tagen praktisch, damit ihr nicht so viel Zeit in gebückter Haltung verbringen müsst. Er ist jedoch nicht zwingend notwendig. Mit einer Wickelauflage könnt ihr die Windel eures Babys auf dem Boden eines jeden Raumes wechseln. Eine Wickelauflage ist tatsächlich sicherer für euer Baby, sobald es mobiler wird. Die Nähe zu einem Waschbecken erweist sich ebenfalls als praktisch. Es geht im Grunde darum, was für euch am einfachsten ist.
Wesentliche Utensilien zum Wechseln der Windeln
- Wickelauflage
- Seife zum Händewaschen
- Saubere Windeln
- Baumwollwattebällchen
- Ein Topf mit gekochtem, abgekühltem Wasser
- Saubere Kleider zum Wechseln (und noch ein paar Ersatzkleider, für alle Fälle)
Du kannst, wenn du diese bevorzugst, Feuchttücher benutzen, jedoch reichen Watte und Wasser zunächst vollkommen aus und schonen die sensible Haut eures Neugeborenen. Windelbeutel sind praktisch, um die Windeln auf hygienische Art und Weise zu entsorgen. Mit zunehmendem Alter eures Babys solltest du, je nach Bedarf, eine Wundschutzcreme auftragen, um Wundsein und Windelausschlag vorzubeugen. Am Anfang wird eine Creme jedoch nicht nötig sein.
Unterwegs
Du benötigst einen weiteren Satz Utensilien zum Wechseln der Windeln, die du in einer Tasche überallhin mitnehmen kannst. Du solltest dir überlegen, in eine leichte, tragbare Wickelauflage zu investieren. Eine solche Auflage kann sich unterwegs als echter «Lebensretter» herausstellen. Du solltest auch immer genug Ersatzkleider dabei haben.
Warum verändert sich die Stuhlfarbe meines Neugeborenen?
Die Stuhlfarbe deines Babys wird sich in der ersten Woche drastisch verändern. Der Stuhl wird erst dem eines Erwachsenen ähnlen, wenn das Baby etwa ab dem 6. Monat beginnt Beikost zu essen.
Was ist Mekonium?
Der erste Stuhl deines Babys nennt sich Mekonium, auch bekannt als Kindspech. Es besteht aus Schleim, Gallenflüssigkeit, Zellen, Fruchtwasser und Lanugohaar. Es sorgt dafür, dass der Darm des Babys «aufgebläht» bleibt, sodass er nach der Geburt direkt einsatzbereit ist. Mekonium ist eine grünlich-schwarze, klebrige, teerartige Substanz, die sich nur schwer von der Haut entfernen lässt. Obwohl Mekonium unangenehm aussieht, riecht es nicht, da keine Bakterien vorhanden sind. Das Ausscheiden von Mekonium ist ein wichtiger Meilenstein für dein Baby, da es zeigt, dass der Verdauungsapparat einwandfrei funktioniert1.
Welche Veränderungen sind besorgniserregend?
Die Verdauung eines Babys ist sensibel, und die Farbe, die Konsistenz und der Geruch unterliegen ständigen Veränderungen, weshalb ein «normaler» Stuhl schwer zu definieren ist. Warnsignale, auf die du achten solltest, sind Durchfall, Verstopfung und blutiger Stuhl. Wenn es sich um eine einmalige Veränderung handelt, kann eine Ernährungsumstellung deines Babys der Grund dafür sein. Eine Umstellung auf Säuglingsnahrung kann beispielsweise zu festerem Stuhl führen, der mit Verstopfung assoziiert wird. Dehydrierung kann ebenso Verstopfungen verursachen, wodurch dein Baby sich möglicherweise überanstrengt. Dabei können Blutungen entstehen. Solltest du oft oder durchgängig Durchfall, Verstopfung oder blutigen Stuhl bemerken, frage deinen Arzt, deinen Gesundheitsbeauftragten oder deine Hebamme um Rat.
Die Stuhlfarben eines gestillten Babys¹
Tag 1–2: Schwarz
Dunkles, klebriges, teerartiges Mekonium
Tag 3–5: Braun-grün
Der Stuhl deines Babys wird mit zunehmender Milchaufnahme grünlicher
Tag 5–7: Hellgelb
Das Mekonium wurde vollständig ausgeschieden, der Stuhl hat jetzt eine gelbliche Farbe
Tag 7+: Senfgelb
Die Stuhlfarbe eines gesunden, gestillten Babys
Wie oft muss ich bei meinem Neugeborenen die Windeln wechseln?
In den ersten ein bis zwei Tagen wirst du nur ein paar Windeln benötigen. Diese Zahl wird sich jedoch bis Ende der ersten Woche auf 6–12 Windeln erhöhen. Die meisten Windeln werden nur feucht2 sein, jedoch haben gestillte Babys öfter eine vollere Windel als Babys, die mit der Flasche gefüttert werden. Wenn sich euer Baby aufgrund einer schmutzigen Windel unwohl fühlt, wird es dir dies möglicherweise durch Weinen mitteilen. Manche Einwegwindeln haben integrierte Feuchtigkeitsindikatoren, die dir zeigen, wann es Zeit für eine neue Windel ist.
Soll ich Einweg- oder Mehrwegwindeln verwenden?
Obwohl die Entscheidung im ersten Moment schwierig scheint, solltest du die Vor- und Nachteile abwägen und die Lösung wählen, die dir und deiner Familie am besten erscheint. Einwegwindeln sind schnell, einfach, praktisch, sehr saugfähig und bei der Erstanschaffung die günstigere Variante. Mehrwegwindeln aus Stoff erfordern eine anfängliche Investition, sind auf lange Sicht jedoch meist günstiger und enthalten weniger Chemikalien. Man muss sie jedoch regelmässig waschen und trocknen. Während Mehrwegwindeln die Müllmenge deutlich reduzieren, zeigt ein aktueller Bericht, dass das ständige Waschen und Trocknen möglicherweise zu mehr Kohlenstoffemissionen führt als Einwegwindeln3. Umweltfreundlichere Einwegwindeln stellen eine Alternative dar, jedoch tragen sie trotz allem zum Müllproblem bei, sollten sie nicht korrekt kompostiert werden.
Falls du umweltbewusst handeln willst, solltest du genau recherchieren, die Windeln nicht als Kochwäsche waschen und im Tumbler trocknen. Ebenso solltest du die Windeln wenn möglich für mehr als ein Kind verwenden.
Die nächsten Schritte
- Du wirst Wickelutensilien für die Zeit im Spital mitnehmen müssen. Lese unsere Checkliste für deine Kliniktasche für mehr Informationen darüber, was du einpacken solltest.
- Statte deinen Wickeltisch mit ausreichend Utensilien aus – Windeln und Feuchttücher sind oft günstiger, wenn sie in grossen Mengen gekauft werden.
- Bereite einen Korb oder eine Box mit Utensilien zum Wechseln der Windeln vor, die du an einer anderen Stelle im Haus verstauen kannst. Du solltest eine Wickelauflage, Windeln, Watte und einen Ersatzstrampler umfassen, für unvermeidliche Missgeschicke.
- Mache dich mit den Windeln vertraut. Übe an einem Teddy oder frage befreundete Eltern um Rat.
Quellen:
1. NCT. Newborn baby poo in nappies: what to expect [Online]. 2015. Available at: http://www.nct.org.uk/parenting/whats-your-babys-nappy [Accessed March 2017]
2. Shevlov SP, Altmann TR. Caring for Your Baby and Young Child: Birth to Age 5-6th ed. American Academy of Pediatrics: New York, 2014.
3. Environment Agency. An updated lifecycle assessment for disposable and reusable nappies [Online]. 2008. Available at: https://www.gov.uk/government/publications/an-updated-lifecycle-assessment-for-disposable-and-reusable-nappies[Accessed March 2017]