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Dein Baby schreit oft ohne erkennbaren Grund? Meist ist das kein Grund zur Verunsicherung. Lies, was dahinterstecken könnte und die Tipps unserer Experten, was du tun kannst.
Es zehrt an den Nerven und raubt den Schlaf – das Schreien und Weinen des Babys bringt viele Eltern zur Verzweiflung, besonders wenn du nicht weisst, was ihm fehlt. Denn dein Baby kann sich leider nicht anders mitteilen. Wenn dein Baby oft und lange schreit, kann das viele Gründe haben. Oft stecken Hunger, eine volle Windel, Übermüdung oder Verdauungsbeschwerden dahinter. Bei Dauerschreien kommen meist verschiedene Auslöser zusammen. In vielen Fällen kannst du aus der Situation und dem Zeitpunkt seines Weinens erraten, was der Grund für seine Unzufriedenheit sein könnte.
Wie viel Schreien ist „normal"?
Laut Definition ist ein Baby ein Schreibaby, wenn es mindestens 3 Wochen lang, an mindestens 3 Tagen in der Woche, mindestens 3 Stunden lang schreit.
1. Dein Baby schreit nach dem Aufwachen
Mögliche Ursachen:
- Dein Baby hat Hunger
- Dein Baby hat eine volle Windel
- Dein Baby hat etwas Schlechtes geträumt
- Dein Baby sehnt sich nach Nähe
- Dein Baby hat Langeweile
2. Dein Baby schreit vor, während oder nach der Milchmahlzeit
Mögliche Ursachen:
- Dein Baby hat Hunger
- Dein Baby hat Verdauungsbeschwerden
- Dein Baby erschrickt sich beim Magen-Darm-Reflex (starke Darmbewegungen beim Trinken, die schmerzhaft für das Baby sein können)
- Deinem Baby schmeckt es nicht (z. B. können starke Gewürze vorübergehend den Geschmack der Muttermilch beeinflussen)
3. Dein Baby schreit immer wieder im Verlauf des Tages
Mögliche Ursachen:
- Dein Baby muss sich noch an das Leben ausserhalb des Mutterleibs gewöhnen und ist verunsichert
- Dein Baby ist völlig überreizt und fühlt sich von zu vielen Eindrücken überfordert
- Dein Baby ist übermüdet
- Dein Baby ist sehr sensibel oder temperamentvoll
4. Dein Baby schreit die ganze Nacht
Mögliche Ursachen:
- Dein Baby ist verunsichert, dass es alleine im Bettchen liegt und fühlt sich verlassen
- Dein Baby hat Angst vor der Stille im Schlafzimmer
- Deinem Baby ist es im Zimmer zu warm oder zu kalt
- Dein Baby hatte einen anstrengenden Tag und leidet unter Reizüberflutung, die es erst verarbeiten muss
- Dein Baby hat ein Saugbedürfnis und möchte seinen Schnuller
5. Weitere Gründe
Zu diesen Alltagsproblemen kann hinzukommen, dass dein Baby vielleicht ein wenig kränkelt. Folgende Gesundheitsbeschwerden kommen relativ häufig vor und können deinem Baby zum stundenlangen Schreien bringen:
- Verdauungsbeschwerden
- Zahnungsbeschwerden
- Erkältung
- Ohrenschmerzen
- Juckreiz durch Milchschorf, Windeldermatitis oder Neurodermitis
Mach dir bitte keine Sorgen. Diese Probleme machen sehr viele Babys durch, und in den meisten Fällen ist es nur eine kurze Phase. Zum Kinderarzt solltest du gehen, wenn du unsicher bist, ob es etwas Ernstes ist, oder wenn dein Kind Hautausschläge hat, sich oft erbricht, an Gewicht verliert oder fiebrig ist.
Was dein Baby braucht, wenn es weint, ist viel Liebe und Nähe. Lasse es nicht einfach schreien, sondern halte es fest – auch wenn sein Brüllen dich zur Verzweiflung bringt. Denk daran: Es schreit nicht einfach ohne Grund. Aber es gibt auch keinen Grund, deswegen in Panik zu verfallen. Versuche, ruhig zu bleiben und durchzuatmen. Mit der Zeit wirst du lernen, die Signale und Bedürfnisse deines Babys besser zu verstehen. In den meisten Fällen kannst du es dann auch schneller wieder beruhigen.
Was kannst du tun?
Was dein Baby braucht, wenn es weint, ist viel Liebe und Nähe. Lasse es nicht einfach schreien, sondern halte es fest – auch wenn sein Brüllen dich zur Verzweiflung bringt. Denk daran: Es schreit nicht einfach ohne Grund. Aber es gibt auch keinen Grund, deswegen in Panik zu verfallen. Versuche, ruhig zu bleiben und durchzuatmen. Mit der Zeit wirst du lernen, die Signale und Bedürfnisse deines Babys besser zu verstehen. In den meisten Fällen kannst du es dann auch schneller wieder beruhigen.
Wie du dir Unterstützung holen kannst
Wenn ein Baby häufig und lange schreit, liegen die Nerven oft blank. Dabei ist es gerade in einer solchen Situation wichtig, Ruhe zu bewahren und Gelassenheit auszustrahlen. Viele Eltern kommen irgendwann an einen Punkt, an dem sie sich erst einmal um sich selbst kümmern müssen, bevor sie in der Lage sind, weiter ihr schreiendes Kind zu trösten.
Bevor Müdigkeit und Ohnmachtsgefühle Überhand nehmen und dir „der Kragen platzt", solltest du
- wenn möglich, dich abwechselnd mit deinem Partner um dein Baby kümmern, damit du zum Durchatmen kommst.
- versuche, für einige Minuten abzuschalten. Höre deine Lieblingsmusik, koche dir einen Tee, probiere auf deine eigene Art etwas zu entspannen.
- Freunde und Bekannte anrufen, die dich eventuell kurzfristig ablösen könnten.
- dich an eine Schreiambulanz, eine spezielle Beratungsstelle oder die Bundesinitiative „Frühe Hilfen" wenden.
Behalte bitte immer im Hinterkopf: Das erste Lebensjahr ist für ein Baby nicht einfach. Licht, Essen, Wärme, Kälte, Geräusche, Gesichter – es erlebt alles zum ersten Mal und ist ununterbrochen am Lernen. Es ist daher absolut verständlich, dass die Vielzahl neuer Eindrücke dein Baby bisweilen überfordert und es seiner Überreiztheit oder auch Angst durch Schreien Luft macht. Gib dir also bitte keinesfalls die Schuld, sondern tröste dich mit der Tatsache, dass dein Baby mit der Zeit seltener weinen und irgendwann aufhören wird.